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Moore und Klimaschutz: Ein umfassender Überblick

Ein Mann wandert am frühen Morgen durch den Nebel über einem Moor

Moore und Klimaschutz sind eng miteinander verknüpft, da diese einzigartigen Ökosysteme bedeutende Kohlenstoffspeicher darstellen und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten. Die Erhaltung intakter Moore und die Wiederherstellung degradierter Moorlandschaften sind entscheidende Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Auswirkungen.

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Einführung: Moore und Klimaschutz


Moore sind komplexe Ökosysteme, die entscheidend zum globalen Klimaschutz beitragen können, indem sie große Mengen Kohlenstoff speichern und als natürliche CO2-Senken fungieren. Allerdings sind viele dieser Ökosysteme durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Torfabbau und Entwässerung gefährdet, was ihre klimaschützende Funktion beeinträchtigt und zusätzliche Treibhausgasemissionen verursacht. Daher ist es von großer Bedeutung, die Rolle von Mooren im Klimaschutz zu untersuchen und Strategien für ihren Schutz und ihre Renaturierung zu entwickeln.

Hintergrund: Moore und ihre Rolle im Klimaschutz

Moore sind feuchte Ökosysteme, in denen sich organische Materialien wie Pflanzenreste unter sauerstoffarmen Bedingungen ansammeln und im Laufe der Zeit zu Torf werden. Dadurch entstehen große Kohlenstoffspeicher, die einen bedeutenden Anteil am globalen Kohlenstoffkreislauf haben. Moore bedecken zwar nur etwa 3% der Erdoberfläche, speichern aber schätzungsweise doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen. Ihre Fähigkeit, CO2 aus der Atmosphäre zu binden und langfristig im Boden zu speichern, macht sie zu wertvollen Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel.

Allerdings ist die klimaschützende Funktion von Mooren bedroht, da sie vielerorts durch menschliche Aktivitäten degradiert und entwässert werden. Dies führt dazu, dass der gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt wird und in Form von Treibhausgasen wie CO2 und Methan in die Atmosphäre gelangt. Die Emissionen aus degradierten Mooren tragen somit erheblich zum Klimawandel bei.

Blick über das Moor Kõnnu Suursoo in Estland
Moor Kõnnu Suursoo in Estland

Zielsetzung: Bedeutung von Mooren im Klimaschutz verstehen

Der vorliegende Artikel hat zum Ziel, die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz systematisch und im Detail zu erklären. Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Die Rolle von Mooren als Kohlenstoffspeicher und CO2-Senken
  • Die Auswirkungen von Moordrainage und -degradation auf das Klima
  • Strategien und Maßnahmen zum Moorschutz und Klimaschutz
  • Best-Practice-Beispiele für Moore und Klimaschutz aus verschiedenen Regionen der Welt

Moore: Definition, Entstehung und Arten


Definition: Was sind Moore?

Moore sind Ökosysteme, die durch die Ansammlung von Torf gekennzeichnet sind, einem organischen Material, das aus nicht vollständig zersetzten Pflanzenresten besteht. Sie entstehen in Gebieten, in denen Wasserüberschüsse vorliegen und der Abbau von organischem Material aufgrund sauerstoffarmer Bedingungen verlangsamt ist. Moore sind wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und erbringen bedeutende Ökosystemdienstleistungen wie Wasserregulierung, Kohlenstoffspeicherung und Biodiversitätserhalt.

Entstehung: Prozesse und Bedingungen für die Bildung von Mooren

Die Entstehung von Mooren ist ein langsamer Prozess, der über Tausende von Jahren stattfindet und von verschiedenen Faktoren abhängt. Die wichtigsten Bedingungen für die Moorbildung sind:

  • Wasserüberschuss: Moore entstehen in Gebieten, in denen die Niederschläge die Verdunstung übersteigen, wodurch sich ständig Wasser auf der Oberfläche oder im Boden ansammelt.
  • Sauerstoffmangel: Durch die Wassersättigung des Bodens wird der Sauerstoffgehalt reduziert, was den Abbau von organischem Material verlangsamt.
  • Anwesenheit von Torfbildnern: Pflanzenarten wie Moose, vor allem Torfmoose, sind wichtig für die Torfbildung, da sie große Mengen an Wasser speichern können und nur langsam zersetzt werden.

Moore können sich sowohl in nassen Niederungen als auch auf erhöhten Flächen mit hohem Grundwasserstand entwickeln. Die Bildung von Torf ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem abgestorbene Pflanzenteile allmählich aufeinander abgelagert werden und sich über lange Zeiträume hinweg eine dicke Torfschicht bildet.

Moortypen: Hochmoore, Niedermoore und Zwischenmoore

Es gibt verschiedene Moortypen, die sich in ihren Entstehungsbedingungen, Ökosystemen und hydrologischen Eigenschaften unterscheiden. Die wichtigsten Moortypen sind:

Hochmoore:

Diese Moore entstehen in Gebieten mit hohem Niederschlag und niedriger Verdunstung, wodurch sich Wasser auf der Mooroberfläche ansammelt. Hochmoore sind in der Regel von Torfmoosen dominiert und ernähren sich hauptsächlich von Niederschlagswasser, das nur wenige Nährstoffe enthält. Dadurch sind Hochmoore nährstoffarm und weisen eine geringe Pflanzenvielfalt auf. Sie sind in der Regel kuppelförmig und können mehrere Meter über dem umgebenden Gelände liegen.

Blick auf das Hochmoor Mecklenbruch in Niedersachsen
Hochmoor Mecklenbruch in Niedersachsen, Deutschland (Foto: Meles1, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Niedermoore:

Niedermoore entstehen in flachen Senken oder entlang von Gewässern, in denen sich Wasser und Nährstoffe aus dem Grundwasser oder Oberflächenwasser ansammeln. Sie sind in der Regel nährstoffreicher als Hochmoore und weisen eine größere Pflanzenvielfalt auf. Niedermoore sind häufig von Gräsern, Seggen und Schilfrohr dominiert und werden oft für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Die Torfschicht in Niedermooren ist oft dünner als in Hochmooren und variiert in ihrer Zusammensetzung.

Blick auf das Niedermoor in Althofen, Kärnten, Österreich
Niedermoor in Althofen, Kärnten, Österreich (Foto: Naturpuur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Zwischenmoore:

Diese Moortypen stellen Übergangsformen zwischen Hoch- und Niedermooren dar und weisen Merkmale beider Moortypen auf. Zwischenmoore können sowohl von Torfmoosen als auch von anderen Pflanzenarten besiedelt sein und erhalten Wasser und Nährstoffe sowohl aus Niederschlägen als auch aus dem Grundwasser. Ihre Hydrologie und Ökosysteme sind oft komplex und variabel, abhängig von den spezifischen Standortbedingungen und Umweltfaktoren.

Die verschiedenen Moortypen erfüllen unterschiedliche Funktionen im Klimaschutz und weisen verschiedene Empfindlichkeiten gegenüber menschlichen Einflüssen auf. Während Hochmoore besonders wichtige Kohlenstoffspeicher sind, können Niedermoore eine größere Vielfalt an Ökosystemdienstleistungen erbringen, etwa in Bezug auf Wasserregulierung und Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Ein umfassender Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Moore erfordern daher eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Moortypen und ihrer spezifischen Funktionen.

Moore als Kohlenstoffspeicher und CO2-Senken


Kohlenstoffspeicherung in Mooren: Mechanismen und Umfang

Die Fähigkeit von Mooren, große Mengen an Kohlenstoff zu speichern, beruht auf der Anreicherung von Torf, der aus unvollständig zersetzten Pflanzenresten besteht. Die sauerstoffarmen Bedingungen, die durch die Wassersättigung der Böden entstehen, verlangsamen den Abbau von organischem Material und führen zur Akkumulation von Torf. Da Torf hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht, fungieren Moore als bedeutende Kohlenstoffspeicher.

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Es wird geschätzt, dass Moore etwa 550 Gigatonnen Kohlenstoff speichern, was etwa dem Doppelten der Menge entspricht, die in allen Wäldern der Welt gespeichert ist. Obwohl sie nur etwa 3% der Landoberfläche bedecken, speichern Moore somit einen erheblichen Anteil des globalen terrestrischen Kohlenstoffs.

Bedeutung von Moorböden für den globalen Kohlenstoffkreislauf

Die in Mooren gespeicherte Kohlenstoffmenge hat eine bedeutende Auswirkung auf den globalen Kohlenstoffkreislauf und das Klima. Da Moore CO2 aus der Atmosphäre binden und in Form von Torf langfristig speichern, tragen sie zur Stabilisierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs und zur Minderung des Klimawandels bei.

Allerdings kann die klimaschützende Funktion von Mooren beeinträchtigt werden, wenn sie durch menschliche Aktivitäten wie Entwässerung, Landnutzungswandel oder Torfabbau gestört werden. In diesen Fällen kann der gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt werden und in Form von Treibhausgasen wie CO2 und Methan in die Atmosphäre gelangen. Die Emissionen aus degradierten Mooren tragen somit erheblich zum Klimawandel bei.

Blick auf das Hochmoor Mukri in Estland
Hochmoor Mukri in Estland

Moore als CO2-Senken: Potenzial und Grenzen

Aufgrund ihrer Fähigkeit, große Mengen an CO2 zu binden und langfristig zu speichern, bieten Moore ein bedeutendes Potenzial als natürliche CO2-Senken. Durch den Schutz und die Renaturierung von Mooren kann dieses Potenzial genutzt und der Klimawandel abgemildert werden.

Allerdings gibt es auch Grenzen für das CO2-Senken-Potenzial von Mooren. Die Akkumulationsrate von Torf und damit die Kohlenstoffspeicherung sind von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z. B. Klima, Vegetation und hydrologischen Bedingungen. Infolgedessen kann das CO2-Senken-Potenzial von Moorstandort zu Moorstandort variieren. Zudem sind viele Moore bereits durch menschliche Aktivitäten degradiert oder zerstört, wodurch ihr CO2-Senken-Potenzial vermindert oder verloren gegangen ist.

Um das CO2-Senken-Potenzial von Mooren zu maximieren, ist es wichtig, intakte Moore zu schützen, degradierte Moore zu renaturieren und nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken zu fördern. Darüber hinaus sollten Maßnahmen zur Erhaltung von Mooren in Klimaschutzstrategien und politischen Rahmenbedingungen integriert werden. Dazu gehört auch die Identifizierung von Schutzgebieten, die Förderung von Renaturierungsprojekten und die Berücksichtigung der Bedeutung von Mooren in der Landnutzungsplanung.

Auswirkungen von Moordrainage und -degradation auf das Klima


Moordrainage: Prozesse und Folgen

Moordrainage bezieht sich auf den Prozess der Entwässerung von Mooren, um sie für landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche oder Siedlungszwecke nutzbar zu machen. Dabei werden Gräben oder Drainageröhren angelegt, um das überschüssige Wasser aus dem Moor abzuleiten. Die Drainage führt zu einer Verringerung der Wassersättigung des Bodens, wodurch sauerstoffreichere Bedingungen entstehen und der Abbau von organischem Material beschleunigt wird.

Die Folgen der Moordrainage sind vielfältig und umfassen sowohl ökologische als auch klimatische Auswirkungen. Dazu gehören der Verlust von Biodiversität, die Freisetzung von Treibhausgasen und die Verschlechterung der Wasserqualität. Darüber hinaus können entwässerte Moore empfindlicher gegenüber Erosion und weiterer Degradation sein.

Eine Struktur von Entwässerungsgräben aus der Vogelperspektive
Struktur von Entwässerungsgräben

Moordegradation und ihre Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen

Moordegradation ist der Prozess, bei dem die ökologische Funktion und Struktur eines Moores durch menschliche Aktivitäten wie Entwässerung, Torfabbau oder Landnutzungswandel beeinträchtigt werden. Die Degradation von Mooren führt zu einer Verringerung ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, und kann zur Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2 und Methan führen.

Entwässerte und degradierte Moore können erhebliche Mengen an Treibhausgasen emittieren, da die sauerstoffreicheren Bedingungen den Abbau von organischem Material und die Freisetzung von CO2 begünstigen. Zudem kann die Entwässerung von Mooren zur Bildung von Methanemissionen führen, insbesondere in Niedermooren, in denen anaerobe Bedingungen weiterhin bestehen können. Methan hat ein deutlich höheres Treibhauspotenzial als CO2 und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei.

Langfristige Klimafolgen der Moornutzung

Die langfristigen Klimafolgen der Moornutzung sind erheblich und umfassen die Freisetzung von Treibhausgasen, die Erhöhung der atmosphärischen CO2-Konzentration und die Verstärkung des Klimawandels. Die Emissionen aus degradierten Mooren machen einen bedeutenden Anteil der globalen Treibhausgasemissionen aus, insbesondere in Ländern mit großen Moorgebieten.

Luftbild eines Moores in der Nähe von Nowomoskowsk, Ukraine

Um die Folgen zu minimieren, ist es wichtig, die Entwässerung und Degradation von Mooren zu reduzieren und Maßnahmen zur Wiederherstellung und Renaturierung von degradierten Mooren zu fördern. Dies kann durch die Einführung von nachhaltigen Landnutzungspraktiken, die Integration von Moorschutz in Klimaschutzstrategien und die Entwicklung von Politiken und Anreizsystemen zur Förderung von Moorrenaturierung erreicht werden.

Die Klimafolgen der Moornutzung betreffen aber nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern auch die Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen und menschlichen Gemeinschaften an den Klimawandel. Intakte Moore bieten wichtige Ökosystemdienstleistungen wie Wasserregulierung, Hochwasserschutz und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Die Minimierung der langfristigen Klimafolgen der Moornutzung erfordert ein umfassendes und integriertes Vorgehen, das sowohl den Schutz intakter Moore als auch die Wiederherstellung und Renaturierung degradierten Moorlandes umfasst. Durch die Kombination von Klimaschutzmaßnahmen und nachhaltigen Landnutzungspraktiken kann die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel maximiert werden.

Strategien und Maßnahmen zum Moorschutz und Klimaschutz


Moorschutz als Klimaschutzinstrument

Der Schutz von Mooren ist ein wirksames Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern und somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Intakte Moore zu schützen und degradierte Moore zu renaturieren hilft, ihre Kohlenstoffspeicherfunktion zu erhalten oder wiederherzustellen und die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Moorschutzmaßnahmen können beispielsweise den Erhalt von Schutzgebieten, den Verzicht auf Torfabbau und die Anwendung nachhaltiger Landnutzungsmethoden umfassen.

Renaturierung von Mooren: Methoden und Erfolgsbeispiele

Die Renaturierung von Mooren zielt darauf ab, ihre ursprünglichen ökologischen Funktionen und Strukturen wiederherzustellen und ihren Wert als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erhöhen. Renaturierungsmethoden umfassen unter anderem die Wiedervernässung von entwässerten Mooren, die Wiederansiedlung von Torfmoosen und anderen Pflanzenarten sowie die Verbesserung der Wasserqualität und -quantität.

Wiedervernässter Bereich im Venner Moor nach Torfabbau
Wiedervernässter Bereich im Venner Moor nach Torfabbau (Foto: Basotxerri, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Erfolgsbeispiele für die Renaturierung von Mooren gibt es in verschiedenen Teilen der Welt, beispielsweise in Deutschland, Großbritannien und Skandinavien. In diesen Fällen haben Renaturierungsprojekte nicht nur zur Wiederherstellung der Kohlenstoffspeicherfunktion von Mooren beigetragen, sondern auch zur Verbesserung der Biodiversität, der Wasserqualität und der Landschaftsästhetik.

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Integration von Moorschutz in Klimapolitik und -strategien

Um die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu maximieren, ist es wichtig, Moorschutzmaßnahmen in nationale und internationale Klimapolitik und -strategien zu integrieren. Dies kann durch die Berücksichtigung von Mooren in nationalen Klimaschutzzielen, die Entwicklung von Politiken zur Förderung von Moorschutz und Renaturierung sowie die Einbindung von Moorlandschaften in Landnutzungsplanung und -bewirtschaftung erreicht werden.

Internationale Kooperation und Zusammenarbeit sind ebenfalls entscheidend, um den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mooren weltweit zu fördern. Beispiele hierfür sind die Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten, die UN-Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen über biologische Vielfalt. Durch gemeinsame Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene kann der Moorschutz erfolgreich in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen integriert werden.

Best-Practice-Beispiele für Moore und Klimaschutz


Beispiel 1: Erfolgreiche Moorschutzmaßnahmen in Deutschland

In Deutschland hat sich der Moorschutz in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema im Bereich Klimaschutz entwickelt. Eines der bemerkenswertesten Projekte ist die Renaturierung des Himmelmoors in Schleswig-Holstein. Durch gezielte Wiedervernässungsmaßnahmen konnte die Kohlenstoffspeicherfunktion des Moores verbessert und somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beigetragen werden. Zudem wurden Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wiederhergestellt, was die Biodiversität in der Region stärkte.

Der Erfolg dieses Projekts zeigt, dass eine Kombination aus Renaturierung, Bewusstseinsbildung und politischer Unterstützung den Moorschutz und Klimaschutz effektiv vorantreiben kann.

Beispiel 2: Moore und Klimaschutz in Skandinavien

Skandinavische Länder, insbesondere Schweden und Finnland, haben in den letzten Jahren bedeutende Anstrengungen unternommen, um ihre Moore zu schützen und zu renaturieren. In Schweden wurde beispielsweise das LIFE-Taiga-Projekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, die ökologische Integrität von Hochmooren in Nordschweden wiederherzustellen und somit deren Kohlenstoffspeicherfunktion zu verbessern. Durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen, einschließlich der Wiedervernässung von Mooren und der Wiederansiedlung von Torfmoosen, konnten in diesem Projekt positive Ergebnisse erzielt werden.

Blick auf Store Mosse, eines der größten Hochmoorkomplexe Südschwedens
Store Mosse, eines der größten Hochmoorkomplexe Südschwedens (Foto: L.G.foto, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Beispiel 3: Moore als CO2-Senken in den Tropen

Tropische Moore, insbesondere in Südostasien, speichern große Mengen an Kohlenstoff und spielen daher eine wichtige Rolle im globalen Klimaschutz. In Indonesien, wo Torfmoore etwa 12 % der Landfläche ausmachen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Projekte zur Renaturierung von degradierten Mooren und zum Schutz intakter Moorlandschaften durchgeführt.

Ein Beispiel ist das Projekt „Restorasi Ekosistem Rawa“ (Restoration of Ecosystem Swamp) auf der Insel Sumatra, das darauf abzielt, die nachhaltige Bewirtschaftung von Torfmoorlandschaften zu fördern und den Schutz von Torfmoorökosystemen in die nationale Klima- und Landnutzungspolitik zu integrieren. Durch solche Projekte und Initiativen können tropische Moore als wichtige CO2-Senken erhalten und wiederhergestellt werden, was zum globalen Klimaschutz beiträgt.

Fazit und Ausblick: Moore und Klimaschutz


Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse

Moore spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern und als CO2-Senken wirken. Die Entwässerung und Degradation von Mooren führen jedoch zu erheblichen Treibhausgasemissionen und negativen Auswirkungen auf Ökosysteme und Biodiversität. Moorschutz und Renaturierung sind daher entscheidend für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel. Die Integration von Moorschutzmaßnahmen in nationale und internationale Klimapolitik und -strategien sowie die Umsetzung von Best-Practice-Beispielen können dazu beitragen, die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz zu maximieren.

Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz in der Zukunft

In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels und der Dringlichkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wird die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz in der Zukunft weiter zunehmen. Der Schutz intakter Moore und die Renaturierung degradierter Moorlandschaften können zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele beitragen und die Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen und menschlichen Gemeinschaften an den Klimawandel stärken. Die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene ist entscheidend, um den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mooren weltweit zu fördern.

Ein Moor in Estland im Sonnenuntergang

Empfehlungen für weitere Forschung und politische Maßnahmen

Weitere Forschungen sollten sich auf die Identifizierung von effektiven Renaturierungsmethoden und deren Auswirkungen auf den Kohlenstoffkreislauf, die Biodiversität und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen konzentrieren. Zudem sollte die Erforschung von Synergien und möglichen Konflikten zwischen Moorschutz, Klimaschutz und anderen Umwelt- und Sozialzielen weiter vertieft werden.

Auf politischer Ebene sind Maßnahmen zur Förderung von Moorschutz und Renaturierung, wie beispielsweise die Ausweisung von Schutzgebieten, die Begrenzung des Torfabbaus und die Einführung nachhaltiger Landnutzungspraktiken, von entscheidender Bedeutung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern, Landnutzern und anderen Stakeholdern ist erforderlich, um den Moorschutz und Klimaschutz effektiv voranzutreiben und gemeinsame Lösungen für eine nachhaltige Nutzung von Moorlandschaften zu entwickeln.


Bildquellen in Reihenfolge:

Titelbild Pixabay @ cocoparisienne, Unsplash @ Maksim Shutov Om, Meles1, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons, Naturpuur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, Unsplash @ Siim Lukka, Unsplash @ Jaanus Jagomagi, Pexels @ Roman Skrypnyk, Basotxerri, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, L.G.foto, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, Unsplash @ Single Earth

Weiterführende Quellen:

  • Joosten, H., & Clarke, D. (2002). Wise use of mires and peatlands: background and principles including a framework for decision-making. International Mire Conservation Group and International Peat Society.
  • Tanneberger, F., & Wichtmann, W. (Eds.). (2011). Carbon credits from peatland rewetting: climate – biodiversity – land use. Schweizerbart Science Publishers.
  • Parish, F., Sirin, A., Charman, D., Joosten, H., Minayeva, T., Silvius, M., & Stringer, L. (Eds.). (2008). Assessment on peatlands, biodiversity and climate change: main report. Global Environment Centre, International Peat Society.
  • Wetlands International. (n.d.). Peatlands and climate change. https://www.wetlands.org/
  • MoorFutures. (n.d.). MoorFutures – Klimaschutz durch Moorrenaturierung. https://www.moorfutures.de/
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